Beobachtung der Feuersalamander im Licht von Taschenlampen

Exkursion Feuersalamander

Diese Exkursion ins Lindental bei Boll wurde von den beiden Vereinen faunaberna und VeNatur organisiert und am 28. März abends durchgeführt. Die fachliche Leitung hatte der Biologe und Amphibienspezialist Oliver Dosch.

Die 36 Teilnehmenden trafen sich bei einbrechender Dunkelheit an einem Waldrand. Zu Be-ginn vermittelte Oliver Informationen zum Feuersalamander und beantwortete Fragen (s. Infos am Schluss). Danach suchten die Teilnehmenden mit ihren Taschenlampen (Kleingrup-pen) verschiedene kleine Fliessgewässer nach Feuersalamandern ab. Larven und ein adultes Weibchen bei der Geburt waren bald gefunden. Bei weiteren Informationen von Oliver konnten alle Teilnehmenden die selten gewordene Amphibienart beobachten und bestaunen. Der Abend wird uns in lebhafter Erinnerung bleiben.

Vielen Dank Oliver.

Einige Infos zum Feuersalamander

Mit 14 bis 20 cm Länge gehört der Feuersalamander zu den grössten Schwanzlurchen in der Schweiz. Ihre Färbung ist schwarz glänzend mit einem auffällig gelborangen Muster auf der Oberseite. Während die Tiere auf der Alpennordseite Streifenmuster haben, sind sie auf der Alpensüdseite gefleckt. Der typische Lebensraum des Feuersalamanders sind feuchte Laubmischwälder mit sauberen und kühlen Bächlein und Tümpeln.

Die Paarung der Feuersalamander erfolgt an Land, von Juli bis September. Das Weibchen entscheidet, wann es die Samenflüssigkeit des Männchens für die Befruchtung der Eier einsetzt. Das kann bis zu 2 Jahren dauern. Je nach Alter und Ernährungszustand des Weibchens werden von Februar bis Mai innerhalb mehrerer Tage durchschnittlich 30 (in Einzelfällen bis zu 70) Larven geboren. Die Eihüllen platzen im Moment der Geburt auf. Der Feuersalamander laicht also nicht, sondern ist lebendgebärend. Die Larven halten sich bevorzugt in kleinen Stillwasserzonen auf. Larven, juvenile und auch adulte Feuersalamander sind Karnivoren (Fleischfresser) sowie Nahrungsgeneralisten. Das heisst, sie verspeisen grundsätzlich jede Beute, die sie überwältigen können.

Tagsüber versteckt sich der adulte Feuersalamander i.d.R. in Nischen, unter Totholz oder flachen Steinen. Mit Ausnahme von niederschlagsreichen Tagen ist er ein nachtaktives Tier. Für die Überwinterung sucht sich der Salamander vorzugsweise unterirdische Verstecke.

Aufgrund ihrer Hautgifte haben erwachsene Feuersalamander nur wenige natürliche Fressfeinde. Droht Gefahr, sondern sie aus ihren Hautdrüsen ein weissliches Sekret ab. Bei Menschen verursacht dieses lediglich ein Brennen auf der Haut, doch für Tiere ist es giftig. Die Larven und die jungen Tiere haben dagegen durchaus Feinde. Larven werden von Fischen und Libellenlarven gefressen. Auch an Land lebende Tiere wie Vögel, Schlangen und die Wasserspitzmaus erbeuten gelegentlich Larven.

Der Lebensraum des Feuersalamanders ist heute hauptsächlich durch die Entwässerung und Verbauung von Larvengewässern gefährdet.